Für meine grafischen Dienstleistungen gilt ab dem 1.01.2026 ein neues Preismodell. In diesem Artikel erfährst du, was sich ändert und wie du die Kosten für dein Buchprojekt anhand meiner Preisliste kalkulieren kannst.
Wenn der Hergang zu dieser Anpassung für dich nicht relevant ist, kannst du einfach zum Punkt „Die neue Preisliste“ springen.
So war es bis 2026
Seit 2016 gestalte ich Buchcover und themenverwandte Layouts für Self Publisher und Verlage. Bis heute gab es lediglich eine Preiserhöhung. Diese fand 2020 statt. Seitdem kosteten ein Laura-Newman-Buchcover in der Taschenbuchausgabe, das Hardcover und das eBook-Cover jeweils einen festen Preis. Weitere Unterscheidungen gab es im Wesentlichen nicht und das war über einen langen Zeitraum ideal für alle Beteiligten.

Faktoren, die die Preisgestaltung und -struktur beeinflussen
Natürlich obliegt es jedem Designer, den Wert seiner Arbeit adäquat zu beziffern. Es gibt keinen wirklichen Vergleichswert oder Richtlinien, an welche sich gehalten werden müssten. In die Preisberechnung fließen mehrere Faktoren ein.
So z. B. laufende Kosten, die unabdingbar sind, um die Arbeit an Projekten überhaupt erst möglich zu machen. Dann der jeweilige Aufwand und Umfang eines Auftrags und sicherlich werden auch das Talent oder der eigene Bekanntheitsgrad – also der wahrgenommene Wert, den die Branche dem Designer beimisst – berücksichtigt.
Obwohl sich insbesondere der Aufwand von Projekt zu Projekt stark unterscheiden kann, haben die meisten Coverdesigner bisher Pauschalpreise angeboten. Das ist sinnvoll, damit Autoren und Verlage im Vorfeld eine Vorstellung davon haben, was sie ein gemeinsames Projekt kosten wird.
Tatsächlich ist es, im Gegensatz zu anderen Berufsfeldern, von Vorteil, dass Buchprojekte so unterschiedlich sind. So tragen Projekte, die in relativ kurzer Zeit und mit überschaubarem Aufwand fertiggestellt werden können, jene Projekte, die evtl. etwas mehr Zeit für die Umsetzung erfordern oder komplizierter aufgebaut sind. Hier besteht meist ein ausgewogenes Verhältnis, welches Pauschalpreise möglich macht und die Zusammenarbeit für alle Beteiligten übersichtlich und fair gestaltet.
Pauschalpreise funktionieren jedoch nur, wenn das Endprodukt als solches statisch und bekannt ist. Ändert sich das Produkt – in diesem Fall das Buchcover als Druckvorlage für das gedruckte Buch – können Pauschalpreise schnell zu einem großen Nachteil für den Designer werden. Und genau das ist in den letzten fünf Jahren passiert. Das Produkt hat sich verändert.
Wie alles begann
Vor vielen Jahren, als das eBook noch ganz neu war und selbstverlegte Bücher erst nach und nach auch in gedruckter Form die Regel waren, wurde der On-Demand-Druck der gängige Veröffentlichungsweg. Genau genommen machte dieser die Veröffentlichung ohne Verlag meist überhaupt erst möglich. Über viele Jahre hinweg waren „extravagante“ Optionen wie UV-Lack-Veredelung, Farbschnitte oder Klappenbroschuren für Self Publisher nicht umsetzbar, bzw. wäre dies mit einem finanziellen Risiko verbunden gewesen, da der Autor in diesem Fall auf den On-Demand-Vorteil verzichten, eine eigene Druckerei beauftragen und selber Auflagen drucken musste.
Heute liegt die Sache anders. Die Möglichkeiten, sowohl bei den großen Distributoren als auch in der Art, wie gedruckt und veröffentlicht wird, sind vielfältiger geworden und auch ohne Verlag (oder als kleiner Verlag), kann man seinem Buch ein ganz besonderes Äußeres spendieren. Im Zuge dessen bekommt natürlich auch der Grafiker mehr zu tun und gestaltet, neben dem klassischen Umschlag, viele weitere Details oder bereitet Daten für die Veredelung auf.
Vor 2020 deckte der Pauschalpreis für ein Buchcover somit einen völlig anderen Aufwand ab, als es mittlerweile der Fall wäre.

Das Produkt Coverdesign 2020
Bestseller war und ist die Taschenbuchausgabe. Hier wird das Frontcover gestaltet und kann direkt als eBook-Cover verwendet werden. Damit auch die Printausgabe hübsch aussieht, werden Buchrücken und Rückseite ebenfalls gestaltet und mit den entsprechenden Texten und Informationen für den Buchhandel versehen.
Der Pauschalpreis deckt dies perfekt ab und nur in Ausnahmefällen entspricht der Wert des Covers nicht dem veranschlagten Preis. So z. B. wenn ungewöhnlich viele Änderungsrunden gemacht werden müssen. In diesem Fall greift „im Notfall“ ein Festpreis für zusätzliche Layout-Runden.
Das Produkt Coverdesign 2025
Der Bestseller bleibt der Bestseller. Aber wurde zuvor „nur“ ein Umschlag gestaltet, können nun für dieselbe Taschenbuchausgabe z. B. auch noch Klappen, die Gestaltung des Umschlags von innen, ein Farbschnitt und eine individuelle Veredelung in Form von partieller Lackierung oder Folierung umgesetzt werden.
Ab hier wird der Pauschalpreis unfair. In erster Linie für Autoren, die all diese Dinge nicht bestellen, ihren Mehrwert jedoch mittragen müssten, um den Pauschalpreis für den Grafiker rentabel zu halten. Im Umkehrschluss ginge der Pauschalpreis zu Lasten des Designers, der die zusätzlichen Optionen gratis anbieten müsste, um den Pauschalpreis für alle Autoren fair zu gestalten.
Ein neues Preismodell muss her, aber …
Farbschnitte, Klappenbroschuren und Co sind auch für Self Publisher schon eine ganze Weile möglich, doch erst in den letzten zwei Jahren, ist mir immer öfter aufgefallen, dass die Schere zwischen der von mir geleisteten Arbeit und dem in Rechnung gestellten Betrag immer weiter auseinandergeht. Die meisten Grafiker in der Community hatten ihre Preisstrukturen längst der Realität angepasst. Wieso ich hier bisher zögerlich agiert habe hat drei Gründe:
Sicher möchte ich Geld verdienen, aber ich sehe mich bei jedem Buchprojekt als Teil einer Herzensangelegenheit. Auch wenn ich für meine Arbeit bezahlt werden sollte, ist es mir ein Anliegen, den Autoren während des Veröffentlichungsprozesses nicht unnötig finanziell zu belasten. Der Preis muss immer fair sein. Die Vorstellung, meinen inzwischen knapp 300 Kunden eine Preiserhöhung zu präsentieren, ist mir ein Graus. Ob nun gerechtfertigt oder nicht. Ich empfinde so etwas als unangenehm und schiebe es daher gerne vor mir her.
Wenn also wieder Mal ein Auftrag für einen Farbschnitt in Haus segelt, entscheide ich mich eher dazu, diesen ohne große Verhandlungen zu bearbeiten. Obwohl für diesen Posten noch nie ein Festpreis kalkuliert oder der Aufwand von mir geprüft wurde. Ich nenne eine in meinen Augen akzeptable Zahl oder berarbeite derlei Extras oft sogar kostenlos. Und wenn ich später merke, dass ich unter Wert verkauft habe, ist das mein Pech. Hauptsache alle sind zufrieden und es kann weitergehen.
Dieser dritte Grund ist privater Natur und hat mit dem Geschäftlichen eigentlich nichts zu tun aber in diesem Fall hatte mein Privatleben leider großen Einfluss auf meine Tatenlosigkeit in Sachen Preiskorrektur.
Aufgrund einiger herber Schicksalsschläge, bei denen von Unfallverletzungen über Banscheibenvorfälle bis hin zu Krebs wirklich alles dabei war, musste ich die letzten fünf Jahre sämtlichen privaten „Luxus“ – also freie Zeit, schmerzfreies Leben, den Besuch von Buchmessen, Zeit mit der Familie, Pläne für die Zukunft, etc. – abschaffen.
Und auch im Unternehmen wurde sich ausschließlich auf das Wesentliche konzentriert: die Miete zahlen zu können, keinen Tag zu fehlen, alle Deadlines wie gewohnt zu halten, einwandfreie Arbeit abzuliefern. Meine Kunden sollten meinen persönlichen Niedergang in keinster Weise zu spüren bekommen, denn das wäre nicht fair gewesen.
In dieser Situation hat sich ein Tunnelblick entwickelt. Das Kredo lautete: einfach machen! Keine Umwege, kein kalkulieren, einfach erledigen, damit alle glücklich sind. Und in genau dieser Zeit, habe ich den Anschluss an die Preisrealität verloren und mein Arbeitspensum damit versehentlich um ein Drittel erhöht, ohne jedoch dafür bezahlt zu werden.
Die neue Preisliste
Ich habe nichts übereilt und mich ausgiebig mit den neuerdings gängigen Preisstrukturen befasst. Vieles habe ich übernommen, einiges an die Bedürfnisse meiner Kunden angepasst und insgesamt habe ich die neuen Preise meist im unteren Bereich vergleichbarer Durchschnittspreise angesiedelt, und das obwohl es nach sechs Jahren ohne Preiserhöhung (ganz unabhängig vom neuen Preismodell) eine leichte und inflationär bedingte Erhöhung der Preise im Allgemeinen geben musste.
Somit kostet das klassische Buchcover in der Taschenbuchausgabe nun 450 €. Zuvor waren es 395 €. Dafür entstehen von nun an keine Extrakosten für die Hardcoverversion, die zuvor zu 425 € kam und nun ebenfalls 450 € kostet. Das eBook-Cover ist mit 325 € sogar günstiger geworden. Zuvor lag der Preis bei 335 €.

Für die meisten Kunden ändert sich also sehr wenig. Wer sein Buch jedoch mal so richtig aufrüsten möchte, kann zum Cover-Layout ab jetzt unter verschiedenen Print-Optionen wählen. Das Ganze funktioniert wie ein Baukastensystem, bei dem das Cover die Basis bildet.
Hier ein paar Beispiele, wie sich ein Preis, je nach gebuchten Optionen, zusammen setzen kann:
Das Softcover als Klappenbroschur
Cover-Layout: 325 € + Printausgabe: 125 € + Gestaltung der Klappen: 45 € = 495 €
Oder 565 €, wenn auch die Innenseite des Umschlags und der Klappen gestaltet werden soll.
Das Softcover mit Farbschnitt
Cover-Layout: 325 € + Printausgabe: 125 € + Farbschnitt: 85 € = 535 €
Soll der Farbschnitt nicht aufwendig gestaltet, sondern einfarbig bleiben, liegt der Preis bei 475 €.
Das Hardcover mit Schutzumschlag und UV-Lackveredelung
Cover-Layout: 325 € + HardcoverPlus: 175 € + Farbschnitt: 45 € = 545 €
Oder 495 €, wenn kein Schutzumschlag benötigt wird.
Folgebände werden teurer
Aber eben nur, wenn sie in Wirklichkeit gar keine Folgebände sind.
Völlig unabhängig vom Wandel in der Branche waren Serien-Layouts schon immer schwer zu kalkulieren. Hier besteht in gewisser Weise ein Kommunikationsproblem zwischen dem Grafiker und dem Kunden. Denn für den Grafiker ist ein Folgeband nur dann ein Folgeband, wenn das Cover nicht komplett neu gestaltet werden – also kein neues, individuelles Layout erstellt werden – muss, bei dem letztlich nur die Schriftart des Titels vom Originaldesign übernommen werden kann.
Der Autor hingegen denkt sich “ Es ist Teil 2 meiner Buchreihe. Also ist es ein Folgeband. Ergo: ich zahle den Folgebandpreis“.
Zehn Jahre als Grafikerin in der Buchbranche haben mir gezeigt, dass dieses Missverständnis nie ganz aus dem Weg geräumt werden kann. Stattdessen habe ich über die Jahre viele, viele detailreiche und umfassende Designs erstellt und sie weit unter Wert verkauft. Weil sie als Folgeband galten und ich es nicht leiden kann, zu verhandeln.
Hier muss also ein Mittelweg geschaffen werden, der mich absichert, die Option „Folgeband“ aber auch nicht völlig abschafft. Aus diesem Grund kostet ein Folgeband – und das auch nur, wenn es sich tatsächlich einen solchen handelt – von nun an 145 € in der eBook-Cover-Version. Je nach Aufwand (und falls nötig) wird der Preis gemeinsam nach oben korrigiert. Für die Printausgabe können, ebenso wie beim klassischen Cover, Optionen hinzugebucht werden. Auf diese Weise wird ein Folgeband in gedruckter Form künftig etwas teurer und kostet mindestens 270 €, statt zuvor 175 €.
Weiter im Programm

Wie schon erwähnt, bin ich kein Freund von unnötiger Bürokratie und das Thema Geld, insbesondere im Zusammenhang mit meinem kreativen Schaffen, steht bei mir grundsätzlich nicht im Fokus. Darum hoffe ich, dass die neue Preisliste nun lange, lange so bleiben kann und dass das Augenmerk weiterhin und wie gewohnt in erster Linie auf den Spaß an gemeinsamen Buchprojekten und der wunderbaren Zusammenarbeit mit meinen Kunden gelegt werden kann.
Alle genannten Preise gelten netto zzgl. der gesetzlichen Mehrwertsteuer von 19%.

